Kelch

Kelch

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Kelch [kɛlç], der; -[e]s, -e:
Trinkgefäß (aus Glas, Kristall oder Metall) mit Stiel und Fuß, meist für besondere Zwecke:
der Champagner perlte in den geschliffenen Kelchen; beim Abendmahl den Kelch herumgehen lassen.
Syn.: Glas, Pokal.
Zus.: Abendmahlskelch, Sektkelch.

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Kẹlch 〈m. 1
1. (meist kostbares, geschliffenes) Trinkglas mit Fuß, bes. das Gefäß für den Wein beim Abendmahl
2. 〈Bot.〉 meist grüner, oft verwachsener äußerer Teil einer doppelten Blütenhülle
● der \Kelch des Leidens; den \Kelch bis zur Neige leeren 〈fig.〉 etwas Schweres bis zu Ende ertragen; bitterer \Kelch 〈fig.〉 schwer zu bewältigendes Schicksal, bitteres Erlebnis; möge dieser \Kelch an mir vorübergehen 〈fig.〉 möge mir dieses Schwere erspart bleiben (nach dem Ausspruch Christi, Matth. 26,39) [<ahd. kelich <lat. calix, Gen. calicis „Becher, Kelch“]

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Kẹlch , der; -[e]s, -e [mhd. kelch, ahd. kelich < lat. calix (Gen.: calicis) = tiefe Schale; Becher, Kelch]:
1.
a) kostbares, glockenförmiges [Trink]gefäß mit schlankem Stiel u. breiterem, kreisrundem Fuß:
ein bauchiger K.;
geschliffene -e;
Wein aus spitzen -en trinken;
den [bitteren] K. bis auf den Grund/bis zur Neige leeren [müssen] (geh.; alles Erdenkliche an Not u. Leiden erdulden [müssen]);
der K. ist an jmdm. vorübergegangen (geh.; ein drohendes schweres Schicksal, Leiden konnte abgewendet werden; nach Matth. 26, 39 u. 42);
b) oberer, das Getränk, die Flüssigkeit aufnehmender Teil eines Kelchs (1 a):
Sektgläser mit schlanken -en;
c) (christl. Kirche) Kurzf. von Messkelch, Abendmahlskelch.
2. (Bot.) Blütenkelch.

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Kelch
 
[althochdeutsch kelich, von lateinisch calix »Trinkbecher«],
 
 1) allgemein: glockenförmiges Trinkgefäß mit schlankem Stil und breiterem, kreisrundem Fuß.
 
 2) Botanik: Bestandteil der Blüte.
 
 3) christliche Liturgie: das bei der Feier des Abendmahls beziehungsweise der Eucharistie zur Aufnahme des Weines verwendete liturgische Gefäß; zu ihm gehört die Schale für die Hostien (Patene). - Theologisch umstritten war seit dem Spätmittelalter die Frage, ob auch Laien die Kelchkommunion empfangen dürften (Laienkelch). Der meist aus Edelmetall hergestellte Kelch bestand ursprünglich aus Fuß, Knauf (Nodus) und Trinkschale (Cuppa). - Einer der ältesten erhaltenen Kelche ist der »Tassilokelch«, den Herzog Tassilo III. von Bayern dem Stift Kremsmünster schenkte (um 780; ebenda, Schatzkammer). Der romanische Kelch erhielt einen Schaft, sein Nodus ist gedrückt, seine Cuppa fast halbkugelförmig. Der gotische Kelch ist schlanker, der Schaft wurde gelängt, die Cuppa becherartig und der Fuß in Sechspassform gebildet, der Knauf mit »Rotuli« (Ansätzen) versehen. Die mittelalterliche Goldschmiedekunst schmückte die Kelche u. a. mit Gravierung, Treibarbeit, Email, Niello, Schmucksteinen und Korallen. In der Renaissance erhielt der Kelch wieder einen runden Fuß, einen ei- oder birnenförmigen Nodus und eine ausladende Cuppa. Im Barock werden seine Formen durch ausladenden plastischen Schmuck überspielt. Seit dem Klassizismus wird eine schlichte Gestaltung bevorzugt.
 

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Kẹlch, der; -[e]s, -e [mhd. kelch, ahd. kelich < lat. calix, (Gen.: calicis) = tiefe Schale; Becher, Kelch]: 1. a) kostbares, glockenförmiges [Trink]gefäß mit schlankem Stiel u. breiterem, kreisrundem Fuß: ein bauchiger K.; geschliffene -e; Wein aus spitzen -en trinken; Ü der K. der Tränen war gefüllt und lief über (Plievier, Stalingrad 92); *den [bitteren] K. bis auf den Grund/bis zur Neige leeren [müssen] (geh.; alles Erdenkliche an Not u. Leiden erdulden [müssen]); der K. ist an jmdm. vorübergegangen (geh.; ein drohendes schweres Schicksal, Leiden konnte abgewendet werden; nach Matth. 26, 39 u. 42); b) oberer, das Getränk, die Flüssigkeit aufnehmender Teil eines Kelchs (1 a): Sektgläser mit schlanken -en; c) (Rel.) kurz für ↑Abendmahlskelch. 2. (Bot.) Blütenkelch.

Universal-Lexikon. 2012.

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